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SC Obhausen 1929 e.V.
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1.Mannschaft : Spielbericht (2013/2014)

Saalekreispokal
2.Runde - 12.10.2013 14:30 Uhr
SC Obhausen 1929   SG Spergau
SC Obhausen 1929 0 : 8 SG Spergau
(0 : 3)

Spielstatistik

Gelbe Karten

Christian Joel, Christoph Seela, Norman Dunkel

Torfolge

0:1 (09')SG Spergau
0:2 (12')SG Spergau per Elfmeter
0:3 (30')SG Spergau
0:4 (55')SG Spergau
0:5 (72')SG Spergau
0:6 (73')SG Spergau
0:7 (80')SG Spergau
0:8 (82')SG Spergau

Das Leiden des M. Behnke

Wortlos und konsterniert saß M. Behnke minutenlang auf der Bank. Er fühlte sich wohl ähnlich ratlos wie Pep Guardiola nach dem 1:1 gegen Leverkusen. Es fehlte lediglich das markante „Klopfen“ gegen die Bank. Was zuvor geschehen war, war eine Mischung aus Unvermögen, Pech und Selbstaufgabe. Am schlimmsten jedoch der Verfall in längst vergessen geglaubte Verhaltensweisen. Aber der Reihe nach.
Zur zweiten Runde des Saalekreispokals schickte die Losfee die SG Spergau nach Obhausen. Die 1:5 Klatsche aus dem letzten Aufeinandertreffen im Hinterkopf, ein durch den Regen der Vortage aufgeweichter Boden – eigentlich optimale Voraussetzungen für einen heißen Pokalfight. Und trotz der Außenseiterrolle und der drohenden Zusatzbelastung, die der Pokal nun einmal mit sich bringt, sollte gerade auf heimischen Boden ein Weiterkommen nicht unmöglich sein. Schied man doch im Vorjahr an gleicher Stelle nach tollem Kampf erst im Elfmeterschießen gegen den Kreisoberligisten Mücheln aus.
Pflichtspiel- und Startelfdebüt zugleich durfte Joel im Tor des SCO feiern, da B. Behnke (Arbeit) und Thiemann (Rücken) nicht zur Verfügung standen. Ansonsten bis auf den Wechsel Hein für König und den (eigentlich) nur für ein eventuelles Elfmeterschießen und als Stimmungsmacher auf die Bank zurückkehrende Siebert keine Änderungen.
Die SG kommt gleich zu Beginn besser ins Spiel als die Hausherren. So ist es nicht verwunderlich, dass der erste Punkt auf dem Notizzettel auch das erste Tor bedeutet. Nach einem Zweikampf an der Grundlinie bleibt Rechtsverteidiger Hein verletzt liegen. Spergau spielt weiter, die Flanke der linken Angriffsseite wird noch abgewehrt, der anschließende Schuss aus zentraler Position kurz vor dem Strafraum wird dann aber abgefälscht und findet den Weg ins Tor - 0:1 (9.) Fragwürdig ob man in dieser Situation den Ball nicht auch ins Aus spielen kann. Für Hein ist jedenfalls kurze Zeit später Schluss, für ihn kommt Malke. Spergau indes weiter spielbestimmend. Ein Heber in den Strafraum überrascht die im Dornröschenschlaf befindliche Hintermannschaft in der 12. Minute. Torwart Joel kann den völlig freien Angreifer nur per Foul stoppen. Der fällige Elfmeter bringt das 0:2. In den folgenden Minuten hat Spergau gleich mehrfach die Chance zu erhöhen, scheitert aber jeweils an Joel. Die einzig nennenswerte Szene des SCO spielt sich in Minute 25 ab: mit einer schönen Einzelleistung erkämpft sich P. Dunkel den Ball an der Außenlinie Mitte der eigenen Hälfte! , startet durch und bedient E. Hägele, der aus spitzen Winkel zum Abschluss kommt, welcher aber kein Problem für den Torwart darstellt. Nach einem unnötigen Foul von No. Dunkel gibt es einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld, an dem nacheinander Joel und Seela vorbeisegeln und es 0:3 steht (30). Keine 2 Minuten später rettet Joel beim nächsten Konter. Das war es dann auch in Abschnitt eins, offen blieb vorerst nur die Frage wie Trainer Behnke die vielen Totalausfälle mit (theoretisch) nur noch einem Auswechselspieler kompensieren sollte.
Doch zunächst ging es unverändert in den zweiten Spielabschnitt. Es sollten die nicht ganz so schlechten Minuten des Spiels folgen. So setzt No. Dunkel einen Kopfball gefährlich an den linken Pfosten und wird im Nachsetzen von hinten gefoult. Eine Szene in der man auch schon einmal auf Elfmeter entscheiden könnte, doch Schiedsrichter Ehrbarth wollte nicht der Einzige sein, der der Einseitigkeit des Spiels im Wege steht (50.). Mit einem Distanzschuss von No. Dunkel aus 23,86m, den Spergaus Tormann nutzt um sich auch mal in Szene zu setzen, in dem er den Ball in bester Olli-Kahn-Manier showhaft hält, enden die 10 Minuten der Herrlichkeit nach der Pause (55). Denn im Gegenzug fällt nach einer Einzelaktion das 0:4. Bei diesem Heber ist Joel machtlos. In Minute 59 rollt der nächste schnelle Konter auf das Obhäusener Tor, doch der Angreifer, irritiert von der Bitte Joels nicht ins Gesicht zu schießen, verzieht. Eine der wenigen Aktionen auf der Gegenseite: Passmann schießt einen Freistoß aus 25m ins Seitenaus. Nach erneut schlechter Abwehrleistung auf rechts kann Spergaus Toptorjäger Heinzelmann die anschließende Flanke unbedrängt einnicken (72.). Die SCO Spieler konzentrierten sich mittlerweile eher auf Kommentare von außen bzw. das Demotivieren der eigenen Mitspieler. So ist es gut möglich, dass nicht allen auffiel, dass Spergau nur eine Minute später mit einem, nach Expertenmeinung wohl durchaus haltbaren, Schuss aus 18,92m bereits auf 0:6 erhöht. Zu allem Überfluss verletzt sich in Minute 76 auch noch Grzeganek und muss vom Platz getragen werden. Da der auf der Bank sitzende A. Herbst zumindest dieses Jahr noch ein blau-weißes Trikot trägt und somit leider nicht eingewechselt werden kann (trotzdem danke für die Mitschrift) kommt es zu einem eigentlich nicht geplanten Comeback nach 5 Wochen Verletzungspause für den einzig verbliebenen Spielberechtigten: T. Siebert. Doch das Spiel war weder für Debüts noch Comebacks eine geeignete Bühne. So ist auch der kurzzeitig zurückkehrende Führungsspieler machtlos, als wenig später wieder erhöht wird. Joel pariert einen Freistoß und ist auch beim ersten Nachschuss zur Stelle, beim Zweiten dann allerdings machtlos - 0:7 (80.) Kurze Zeit später dann der Schlusspunkt: bei einem Freistoß der Spergauer aus 38m gibt es wenig bis keine Zuordnung, wodurch per Kopf auf den Endstand 0:8 eingenetzt werden kann (82.).
Was bleibt also? Das Spiel war ein Indiz dafür, dass noch viel Arbeit vor der Mannschaft liegt. Gerade in Situationen, in denen man mit Rückschlägen umgehen muss. Neben der Tatsache, dass zum ersten Mal in dieser Saison kein eigener Treffer gelang, wurden auch kaum Torchancen herausgespielt. Die Überlegenheit Spergaus hin oder her. Vielleicht kann man es als Glück bezeichnen, dass man diese Niederlage, so schlimm sie auch war, „nur“ im Pokal einsteckt und bereits in 14 Tagen, wenn Spergau zum Punktsiel in Obhausen aufschlägt, die Möglichkeit besitzt, alles anders zu gestalten. Das folgende Programm wird ohnehin nicht einfacher. Am Samstag wartet Blösien, die auf heimischem Platz den VFL Querfurt aus dem Pokal verabschiedeten. Fehlen wird auf jeden Fall Coach Behnke, der in seinem wohlverdienten Urlaub hoffentlich genug Zeit haben wird, das Spiel zu vergessen.