1.Mannschaft : Spielbericht (2015/2016)

Zum nächsten Dreier gequält

Nachdem in der Vorwoche endlich der erste Heimsieg errungen und das erste kleine Lebenszeichen gesendet werden konnte, sollte gegen die Reserve des TSV Leuna unbedingt nachgelegt werden. Das Hinspiel (1:3) sticht aus eine Reihe von Spielen, die man nie hätte verlieren dürfen, noch heraus. So hatte die personell gut besetzte Heimmannschaft, die bis auf zwei Änderungen (Schäfer und B. Hein für Schmidt und Bleske) auf die Elf der Vorwoche vertraute, (mal wieder) einiges gutzumachen.

Es wäre wohl vermessen von „Überlegenheit“ zu sprechen, dennoch geht das Spiel in Hälfte 1 zu einem großen Teil auf das Tor der Gäste. Leuna versucht sein Glück hauptsächlich mit langen Bällen auf den großen Franke, was zwar auch ganz gut klappt, nur ist nach der Verlängerung per Kopf nahezu immer Schluss mit den Offensivbemühungen. Obhausens Spiel wirkt zielstrebiger, ist im letzten Drittel aber viel zu kompliziert und lässt den endgültigen Zug zum Tor vermissen. In einigen engen Szenen pfeift die ansonsten gewohnt stark auftretende Schiedsrichterin Keck zudem Abseits zuungunsten der SCO Angreifer. So bleibt die beste Chance im ersten Abschnitt ein Freistoß von der Strafraumkante, den Brieg knapp neben den rechten Pfosten setzt.

In der zweiten Halbzeit verschärft sich das zuvor gesehene Bild noch etwas. Gleich in den Anfangsminuten nimmt Hägele beim Zug in den Strafraum mehrere Abwehrspieler aus, wird dann aber doch in letzter Sekunde gestoppt. Nach einem Pass über die Abwehr ist No. Dunkel in der 50. Spielminute durch. Keeper Lenzen lenkt seinen Schuss noch an den Pfosten, doch Dunkel setzt nach und bringt den Ball zur Führung im Tor unter. Nach Schäfers Riesenchance zum 2:0, bei der sein Schuss vom Innenpfosten wieder aus dem Tor springt, verflacht das Spiel etwas und der SCO lässt sich etwas „einlullen“. Große Möglichkeiten ergeben sich für die Gäste dennoch nicht. Erwähnenswert wäre hier nur ein indirekter Freistoß im Strafraum, den Liebl mit einer Unkonzentriertheit (zweimaliges Aufnehmen des Balles) verschuldet. Die Ausführung von Shoshi geht aber gen Kuckenburg. So gibt es auf der Gegenseite noch etwas Slapstick zu bewundern: so schießt Hägele freistehend nach feinem Spielzug über Hein meterweit am Tor vorbei. Der eingewechselte Malke hat alle Zeit der Welt den Ball im Strafraum anzunehmen und sich eine Ecke auszusuchen, schießt letztlich aber den Torhüter, der übrigens keiner mehr war, da Stürmer Fiebig den verletzten Lenzen in den letzten Minuten ersetzte, an. In der Nachspielzeit lässt der Aushilfstorwart einen Schuss genau vor die Füße von König prallen, der allerdings ein sehenswertes Luftloch schläft, anstatt den Ball im Tor unterzubringen.

Defensiv weitgehend beschäftigungslos, offensiv viel zu harmlos– so könnte man den Auftritt am Samstag in Kurzform beschreiben. Man ließ den Gegner viel zu lange „am Leben“ und machte das Spiel somit unnötig spannend. Nichtsdestotrotz zählen nur die 3 Punkte im Abstiegskampf. Durch den Sieg von Wallendorf in Spergau bleibt die Situation aber vorerst unverändert. In der kommenden Woche kommt mit Langeneichstädt dann wieder ein vermeintlich stärkerer Gegner, gegen den man im Hinspiel (2:3) aber auch alles andere als chancenlos war, nach Obhausen.